NLP, Timeline-Arbeit
Informationen zur Entstehung und Herkunft der Timeline-Methode
Aus der Erfahrung heraus, dass das Auffinden und Verarbeiten früherer Erfahrungen die Veränderungsarbeit sehr vertiefen kann, entwickelten Richard Bandler und John Grinder die Methode change history ( Bandler, Grinder 1997 ), die wir als eine Vorform der Lebensweg-Arbeit betrachten können: Durch einfühlsames Führen machten sie ihren Klienten frühere Erfahrungen zugänglich, die ihnen nicht mehr bewusst waren. Jetzt konnten sie diese mit der Einsicht und den Ressourcen des Erwachsenen auf kreative Art in nützliche Lernerfahrungen verwandeln. Indem der Lernende das jüngere Selbst mit damals fehlenden Ressourcen versorgt, verknüpft er Erfahrungen aus unterschiedlichen Phasen seines Lebensweges. Diese Arbeitsweise wurde von verschiedenen anderen Therapeuten weiterentwickelt, und je nachdem, wie man sich in der Zeit bewegte und welche Verarbeitungsprinzipien genutzt wurden, erhielt sie später unterschiedliche Namen:
Robert Dilts Reimprinting nutzt die Bewegung auf einer Zeitlinie, die der Klient meist auf
dem Boden auslegt. Nachdem mit ihrer Hilfe relevante Ursprungserfahrungen oder
Familienkonstellationen gefunden worden sind, versorgt der Zeitreisende nicht nur sich,
sondern das gesamte Ursprungssystem mit jenen Ressourcen, die für eine respektvolle und
ökonomische Bewältigung der Erfahrung gebraucht werden ( Dilts 1993 ). Modellhaft
erlebt er, wie sich eine einschränkende Erfahrung in eine positive Entwicklung
verwandelt. Das kann zu einer kraftvollen Neuorientierung im Leben des Lernenden führen
und eingrenzende Überzeugungen oder Entscheidungen aufheben.
Dem Lernenden eröffnen sich Wege von den Einschränkungen eines Problemraums hinzu
den Wahlmöglichkeiten eines Lösungsraums. Daraus lassen sich individuelle
Gestaltungsmöglichkeiten jenseits des Denkens in Techniken ableiten.
Bei Reisen in die Vergangenheit hilft uns die Arbeit mit der Zeitlinie dort liegende Bezugserfahrungen zu finden und zu verwandeln. Viel Energie und Wissen verbirgt sich in solchen, in der Vergangenheit verborgenen Wurzeln. Behindernde oder schwierige Erfahrungen können Keimzellen positiver Entwicklungen werden.
Neben der Klärung der Vergangenheit hilft die Zeitlinie uns dabei, unsere Zukunft zu erkunden und zu gestalten. Sie erleichtert uns zielgerichtetes und lösungsorientiertes Denken und Handeln.
Zeitlinien-Arbeit will Probleme und Blockaden in Lösungen und Entwicklung verwandeln und wirkungsvolle Entwürfe für die persönliche und soziale Entwicklung schaffen. Wir arbeiten mit den Zusammenhängen und Beziehungen zwischen wichtigen Erfahrungen und Vorstellungen, die unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft betreffen. Wir verbinden unser heute gewachsenes Potential mit früheren Erlebnissen, um sie auf solche Weise zu ergänzen, dass wir Wertvolles daraus lernen, Einschränkungen auflösen und Wurzeln einer lebenswerten Zukunft gewinnen. Viele unserer alten Modelle des Lebens passen nicht mehr in die Gegenwart und suchen nach jener Veränderung.
(Aus: „Wurzeln der Zukunft“ von Bernd Isert, Klaus Rentel)